österreichischer Leichtathlet (Hammerwurf); österr. Meistern 1957-1964 und 1966; EM-Vierter 1962
* 1. September 1938 Wien
† 14. August 2024 Wien
Laufbahn
Heinrich Thun ist eine Ausnahmeerscheinung in der international nicht bedeutenden österreichischen Männer-Leichtathletik. Der blonde Wiener war 1960, im sechsten Jahr seiner Sportkarriere als Hammerwerfer, mit einer Weite von 65,52 Meter bereits an neunter Stelle der Weltrangliste geführt worden, schaffte dann aber 1961 auch noch die bedeutende Steigerung auf 68,33 Meter und war damit in dieser Saison Drittbester der Welt hinter dem Nordamerikaner Hal Conolly mit 69,68 Meter und dem Russen Wassili Rudenkow mit 68,95 Meter. Ausser Conolly, der 1960 mit 70,33 Meter den Weltrekord verbessert hatte, und Rudenkow war bis dahin nur der ungarische Europarekordmann Gyula Zsivotzky durch einen 69,53-Meter-Wurf (1960) noch besser als Thun. In der "ewigen Bestenliste" lag Thun also an vierter Stelle. Erst 23 Jahre alt, glaubte der Wiener jedoch, sich noch weiter verbessern zu können; zumal er seine bisherigen Leistungen nach altem Wurfstil mit dreifacher Drehung erzielt hatte, im Winter 1961/62 sich aber auf die vierfache Drehung umstellte, durch die er seine Rotationsgeschwindigkeit und damit die Weite seines Wurfs noch zu erhöhen hoffte. Das gelang ihm dann auch in der vorolympischen Saison 1963, als er 69,77 ...